Krishterimi ndėr Shqiptarė - Simpozium Ndėrkombėtar - Tiranė, 16-19 Nėntor 1999
Seksioni i Historisė dhe Arkeologjisė


Markus W. E. Peters
Gjermani

Die Ekklesiale Geographie Albaniens bis zum Ende des 6. Jahrhunderts –Beiträge der Christlichen Archäologie auf dem Territorium der Heutigen Republik Albanien

1.Quellen und Forschungsstand

Bereits im 18. Jahrhundert setzt die kirchengeschichtliche Erforschung Illyriens ein, zu dem das heutige Albanien zählt. Im Jahre 1740 legt der Dominikanerpater Michel Le Quien im Rahmen seiner Arbeit über die Patriarchate des Ostens eine erste umfassende Studie vor, die Papstkorrespondenzen, Konzils- und Heiligenakten integrierend auswertet. Das Werk "Oriens Christianus, Tom. II, in quo Illyricum Orientale...exponuntur" traktiert die Gebiete Albaniens in den Abschnitten über die Metropolitanbistümer Praevalitana, Epirus Nova sowie Epirus Vetus.

Eine zweite Grundlagenarbeit wurde im Jahre 1817 von dem Italiener Daniele Farlati mit Band VII des "Illyricum Sacrum" herausgebracht.

Beide Autoren werden 1886 als Hauptquellen für die Bischofslisten des Pius Bonifacius Gams angegeben.

Einen tatsächlichen Zugewinn für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Kirchengeschichte Albaniens stellt die im Jahre 1913 in Wien erschienene Sammlung "Acta et Diplomata Res Albaniae Mediae Aetatis" dar. Diese von Ludwig von Thallóczy, Konstantin Jireček und Milan von Šufflay zusammengetragene und kommentierte Edition entsprechender Quellenexzerpte basiert hauptsächlich auf den Registern Philipp Jaffes sowie den Textausgaben Giovanni Domenico Mansis und Jacques-Paul Mignes. Insgesamt 45 Einzeldokumente sind für die Zeitspanne bis Anfang des 7. Jahrhunderts von Bedeutung.

Die 1965 von der Historischen Fakultät der Universität Tirana vorgelegte Sammlung "Burime te zgjedhura per historine e Shqiperise" von Frano Prendi, Hasan Ceka, Selim Islami und Skender Anamali trägt wenig zur Erhellung der kirchlichen Situation bei.

Unter der staatlichen Isolation Albaniens bis Mitte der 80er Jahre litt besonders der theologische Wissensaustausch. Theologen, Laien wie Klerikern, wurde gar das Einreisevisum versagt.

Die erste theologische Fakultät, welcher der Durchbruch im Bereich der Kirchengeschichte gelang, ist jene der Universität Marburg. Bereits zu Beginn der 80er Jahre konnte der Ordinarius für Christliche Archäologie, Professor Guntram Koch, nach Albanien reisen und erstmalig auch namhafte albanische Wissenschaftler wie Neritan Ceka, Gėzim Hoxha, Gjerak Karaiskaj und Aleksandėr Meksi nach Deutschland als Gastdozenten einladen.

Etwa zeitgleich reisen auch Helmut Freis und Reiner Sörries nach Albanien und veröffentlichen im Jahre 1983 in der Antiken Welt Beiträge über frühchristliche Monumente in Albanien sowie deren historische Hintergründe.

Zwei Jahre später erscheint in der albanischen Fachzeitschrift Monumentet, herausgegeben vom Institut für Kulturdenkmäler, ein detaillierter kirchengeschichtlicher Aufsatz von Aleksandėr Meksi, der sich aber hauptsächlich auf ältere Autoren, zum Beispiel Duchesne, beruft. Meksis Verdienst ist es, die frühe Kirchengeschichte Albaniens nach längerer Zeit wieder ins Gespräch gebracht zu haben und archäologischen Erkenntnissen zuordnen.

Hinsichtlich der christlich-archäologischen Erforschung des Landes gab es bereits Vorstösse noch vor der Unabhängigkeitsproklamation. So reiste zum Beispiel der österreich-ungarische Generalkonsul Theodor Ippen dorthin und publizierte in den Jahren 1900, 1902 und 1907 "Alte Kirchen und Kirchenruinen in Albanien" und "Denkmäler verschiedener Altersstufen", zunächst einmal ohne diese in einen typologischen Zusammenhang zu stellen. In den 20er Jahren folgten Camillo Praschniker, Leon Rey und andere, die aber die christliche Archäologie im Besonderen noch wenig in den Blick nahmen.

Erst die Pionierleistungen Luigi M. Ugolinis, der von 1927 bis 1942 die dreibändige Sammlung "Albania Antica" vorlegte sowie Aufsätze über das Baptisterium von Butrint, dessen Geschichte und kirchliche Organisation, brachten eine gewisse Wende in der archäologischen Forschung. Insbesondere durch die Ausgrabungen und konservatorischen Massnahmen in der antiken Bischofsstadt Buthrotum (Butrint) hat Ugolini sich grosse denkmalpflegerische Verdienste erworben.

Dem Wirken des Tiranaer Instituts für Kulturdenkmäler ist es zu verdanken, dass in den 70er und 80er Jahren zahlreiche christliche Sakralbauten , trotz Religionsverbots und staatlicher Zweckentfremdung, sorgfältig gepflegt, Dächer repariert und Malereien konserviert und restauriert wurden. Besonders dem engagierten Einsatz von Aleksander Meksi, selbst aus einer christlichen Familie Gjirokastras stammend, ist diese Bewahrung albanischer Volkskultur in der christlichen Kunst und Architektur sowie deren Dokumentation und Publikation zu verdanken.

In Deutschland war es Guntram Koch, der zwischen 1985 und 1990 mit Publikationen, Ausstellungen und albanischen Expertendelegationen an der Universität Marburg die christliche Archäologie Albaniens in den internationalen und kirchenhistorischen Gesamtzusammenhang stellte.

2.Die Verbreitung des Christentums in Albanien bis zum Ende des 6. Jahrhunderts

Erstmals wird der Versuch unternommen, durch integrierende Betrachtung von Schriftquellen einerseits und archäologischen Befunden andererseits eine frühchristliche Bistumskartierung zu erarbeiten. MitHilfe topographischen Landkartenmaterials gelingt in den meisten Fällen eine Zuordnung archäologischer Einzelfunde und Grabungsergebnisse an einen bestimmten Bischofssitz. In Zweifelsfällen, bei gleicher Luftliniendistanz einer christlichen Siedlung zu zwei Bischofsstädten, fällt die Entscheidung zugunsten der topographisch offensichtlich besser erreichbaren Bischofsstadt. Dabei wird von der Wahrscheinlichkeitshypothese ausgegangen, dass ein Bischof kaum hohe Gebirgsketten überquert haben wird, wenn bei gleicher Distanz ein anderer Bischof die Gemeinde durch ein Tal erreichen konnte.

Die spärlichen Schriftquellen zeichnen ohnehin nur ein ausgesprochen blasses Bild vom christlichen Leben zu dieser Zeit im Gebiet des heutigen Albanien, weshalb die auf uns überkommenen archäologischen Reste bedeutsame, anschauliche Zeugnisse für eine kirchengeschichtliche Betrachtung Albaniens in der Spätantike sind. "Über die Christianisierung haben wir keine literarischen Nachrichten... Daher ist diese...in der kirchengeschichtlichen Literatur über die Balkanhalbinsel und über Albanien überhaupt nicht berührt", bemerkt dazu Georg Stadtmüller.

Die administrative Einteilung der Bistümer auf dem Territorium des heutigen Albanien war einbezogen in die Präfektur Illyricum bzw. deren Provinzen Praevalitana, Epirus Nova und Epirus Vetus mit deren Metropolen Scodra, Dyrrhachium und Nikopolis (heutiges Griechenland).

Da Kaiser Theodosius I. bei seinem Tod im Jahre 395 testamentarisch die Reichsteilung an die beiden Söhne verfügt hatte, kamen die "albanischen" Provinzen zur Praefectura Illyrici und somit zum Oströmischen Reich mit Konstantinopel als Hauptstadt, während sie kirchenrechtlich weiterhin Rom unterstanden. Dass dies Auseinandersetzungen um die Vormachtstellung sowie um das päpstlicherseits in Thessaloniki eingerichtete Apostolische Vikariat heraufbeschwören musste, war klar. Den Höhepunkt kaiserlicher Provokationen gegen Rom stellte schliesslich die Gründung der "kaiserlichen" Diözese Justiniana Prima im Jahre 535 durch Kaiser Justinian dar, zu welcher auch das Metropolitanbistum Praevalitana mit Bischofssitz in Scodra zählte. Aus Schreiben Papst Gregors I. wird ersichtlich, dass die Einmischungen des Kaisers bis um das Jahr 600 anhielten.

Trotz aller Anstrengungen Konstantinopels, liess die lateinische Kirche sich aber nicht von ihrer Romtreue abbringen. Das zeigen die rege Teilnahme der betreffenden Bischöfe an den Synoden und ökumenischen Konzilien , ein päpstliches Patrimonium in der Praevalitana, aber auch der Bericht einer Delegation des Papst Hormisdas aus dem Jahre 519 über deren Besuch in Scampa, dem heutigen Elbasan, worin die Gesandtschaft dem Heiligen Vater mitteilt, "tantam devotionem, tantas lacrymas, tanta gaudia difficile in alio populo" sie erlebt hätten.

Die Anfänge des Christentums in Albanien liegen, wie gesagt, weitestgehend im Dunkeln. Auch die von einigen Fachleuten vertretene Auffassung , die Gemeindegründung von Dyrrhachium (heutiges Durres) gehe auf den Apostel Paulus zurück, wird unter Neutestamentlern und Kirchenhistorikern kontrovers diskutiert. Der neutestamentliche locus classicus besteht im 15. Kapitel des Briefes Pauli an die Römer, nach welchem Paulus "bis Illyrien" alles mit dem Evangelium Jesu Christi erfüllt habe. Jedoch ist das Territorium Illyricums keineswegs nur auf das heutige Albanien beschränkt, wenngleich auch die Vorstellung, dass Paulus bei seinen Reisen in und aus Mazedonien, die verbürgt sind, auch die Via Egnatia als wichtigste Ost-West-Verkehrsachse benutzt haben und dabei mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch bis Dyrrhachium vorgedrungen sein könnte, nicht von der Hand zu weisen ist. Schliesslich war diese Stadt, bereits um 627 v.Chr. von griechischen Siedlern aus Korinth und Korfu gegründet, auch Paulus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht unbekannt und eine der für die Mission interessanten grösseren Städte am adriatisch-ionischen Küstenverlauf "Albaniens". Diese Hypothese würde dann auch im Einklang mit Heiligenlegenden aus der Zeit Pauli stehen. Martyrien werden ausserdem noch aus Apollonia (ein gewisser Isaurus) und aus Buthrotum (ein Therinus) während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius (um 250) berichtet.

Wir werden also im zweiten, mit grösserer Wahrscheinlichkeit dritten Jahrhundert mit Zellen eines ersten Kryptochristentums in den Hafenstädten Dyrrhachium, Apollonia, Aulon (heutiges Vlora) und Buthrotum rechnen dürfen. Für die Verbreitung dieser Religion kommt neben der zu vermutenden Mission Pauli in Dyrrhachium als zweites episkopales Zentrum Salona in Dalmatien in Frage, wo bereits im 3. Jahrhundert eine Gemeinde existiert. Milan von Šufflay schreibt im Jahre 1916: "Die Christianisierung Illyrikums ging zweifellos aus zwei Zentren, zugleich Hauptorten der Provinzen Dalmatien und Epirus und Ausgangspunkten der Heerstrassen, aus Salona und Dyrrhachion, aus".

Seit dem Konzil von Nicaea (can. 4) wurde die staatliche territoriale Organisation für die kirchliche Grenzziehung verbindlich. Die Namen der danach zu postulierenden Bischofsstädte ergeben sich aus den Städtelisten im "Synekdemos" des Hierokles Grammaticus aus der Mitte des 6. Jahrhunderts. Der wissenschaftliche Wert dieser Quelle für die Kirchengeschichte lässt sich nur aus dem Zusammenhang mit einer Bestimmung des Codex Justinianus, der im Jahre 534 rechtskräftig geworden war, ersehen. Dort wird nämlich ein altes Gesetz Kaiser Zenons (474-475) novelliert, in welchem es (Buch 1, 3, 35) heisst: "Wir ordnen an, dass jede Stadt, die in den vergangenen Jahren wiederaufgebaut worden war oder welche vorher noch nicht Stadt gewesen ist, jedoch aus kaiserlicher Gnade zu einer solchen erklärt wurde, unter allen Umständen einen eigenen und besonderen Bischof haben muss, der sich um die kirchlichen Belange in der Stadt kümmert". Wer gegen dieses Gesetz verstosse, heisst es weiter, werde "geächtet und ihm der Besitz genommen". Somit liefert die Städteliste des Hierokles in der Tat Namen der als Bischofsresidenzen zu postulierenden civitates.

Für das Gebiet des heutigen Albanien gibt er aus der Provinz Epirus Vetus die Metropole (="Mutterstadt"/Hauptstadt) Nikopolis im heutigen Griechenland sowie die Städte Hadrianopolis, Phoinike, Onchesmos und Buthrotos an . Aus der Provinz Epirus Nova sind verzeichnet die Metropole Dyrrhachion ("einst Epidamnos"), Scampa, Apollonia, Byllis, Amantia, Pulcheriopolis, Aulon sowie die Stadt Lychnidos, die zwar (Ochrid) zum heutigen Mazedonien gehört, der aber mehrere Gemeinden auf "albanischem" Gebiet unterstanden haben werden. Und aus der Provinz Praevalitana befinden sich die civitates Scodra und Lissus auf heutigem albanischem Boden.

An oben zitiertem Gesetz Kaiser Justinians (527-565), selbst gebürtiger Illyrer aus der Gegend von Shkup, lässt sich erahnen, welch gedeihliche Auswirkungen diese Regentschaft für die kirchliche Mission sowie regen Kirchbau, besonders in den illyrischen Siedlungsgebieten, gehabt haben muss!

3.Die Bischofsstädte und ihre Einflussbereiche 3.1.Scodra (heutiges Shkodra)

Aus der frühchristlichen Zeit sind folgende Bischöfe den Quellen zu entnehmen: Im Jahre 381 Bischof Senecio (Konzil von Konstantinopel), 431 derselbe (Konzil von Ephesus), 519 Andreas (Schreiben an Papst Hormisdas), 591 Stephanus (Schreiben Papst Gregors I.), 597 und 599 Johannes (Schreiben Papst Gregors I.) und 602 Konstantinus (Schreiben Papst Gregors I.).

Wegen der dichten Bebauung des Stadtgebietes konnten bislang keine gesicherten Erkenntnisse über die Lage der frühchristlichen Bischofskirche gewonnen werden. Aus Shkodra vermag auch Aleksander Meksi nur Kleinfunde wie Kapitelle etc. zu benennen.

In Abhängigkeit vom Metropolitanbischof Scodras dürften christliche Gemeinden um Oblike (9 km südwestlich), Lohe (23 km nördlich), Kabash (35 km östlich) sowie Kalldrun (17 km nördlich) gestanden haben. Dort wurden Basiliken des 5./6. Jahrhunderts sowie diverse Einzelfunde entdeckt.

3.2.Lissus (heutiges Lezha)

Lediglich für das Jahr 592 ist ein Bischof Johannes aus einem Schreiben Papst Gregors I. verbürgt. Besser ist es um archäologische Funde in Lezha und Umland bestellt: in der Stadt selbst befindet sich am rechten Drinufer die von Meksi ins 5. Jahrhundert datierte St. Georgs-Kirche bzw. deren Überreste, und im Umland können zwei weitere Gemeinden durch Gebäudereste in Suc (5,5 km südöstlich von Burrel) und eine lateinische Inschrift in Rripe namhaft gemacht werden.

3.3.Dyrrhachium (heutiges Durres)

Was die Anfänge eines frühen Christentums dort anbetrifft, steht die theologische Wissenschaft vor einem Problem: Noch für Farlati bestand aufgrund der Bezeugung eines Hl. Bischofs Caesarius um das Jahr 58 n.Chr. in mehreren Heiligenverzeichnissen kein Zweifel an der Authentizität dieses Bischofs. Und 1858 taucht Bischof Caesar von "Durazzo" im "Vollständigen Heiligenlexikon" von Stadler und Heim auf. In den Registern der Analecta Bollandiana seit etwa 1945 und auch in den neueren Standardwerken wie der Bibliotheca Sanctorum jedoch steht er nicht mehr verzeichnet. Caesar gilt als einer der "72 Jünger Christi" , als möglicherweise erster Bischof von Dyrrhachium, und im Elenchus wird sein Tag mit dem 9. Dezember angegeben. Diese unsichere Bezeugung Caesars genügte aber offensichtlich auch P. B. Gams, um den Bischof ohne Fragezeichen in seinen Series Episcoporum aufzuführen. Zukünftigen hagiographischen Studien bleibt es überlassen, hier zu einem Urteil zu gelangen. Fest steht nur, dass eine Missionierung der civitas Dyrrhachium (damals schon weithin als Hafenstadt und Verkehrsknotenpunkt der Via Egnatia bekannt!) durch Paulus zwar nicht bewiesen, aber auch keinesfalls unwahrscheinlich ist, sondern –im Gegenteil- aufgrund von hagiographischen Traditionen, den verkehrstechnischen Fakten und auch der Erwähnung der paulinischen Illyrien-Mission in Röm 15, 19 durchaus möglich ist.

Weitere Bischöfe sind den Quellen folgender Jahre zu entnehmen: Um 100 ein gewisser Astius (Vollständiges Heiligenlexikon; Bibliotheca Sanctorum 1962), 381 Eucharius (auf dem Konzil von Konstantinopel), 424 Felix (im Schreiben Papst Coelestins I.), 431 Eucharius (auf dem Konzil von Ephesus), 449 Lucas (auf dem "Latrocinium" von Ephesus), 451 derselbe (auf dem Konzil von Chalkedon), 457 derselbe (im Schreiben Papst Leos I.), 458 derselbe (im Schreiben der Synode von Epirus an Kaiser Leo), 553 Marianus (auf dem Konzil von Konstantinopel) sowie 597 und 599 Urbicius (in Schreiben Papst Gregors I.).

Aufgrund der dichten Bebauung der Stadt Durres konnten bislang noch keine ausreichenden christlich-archäologischen Grabungen durchgeführt werden. Dass es freilich grosse frühchristliche Bauten gegeben haben muss, zeigen zahlreiche Kapitellfunde des 5./6. Jahrhunderts im Stadtgebiet.

Lediglich eine Kapelle hat man im Amphitheater der Stadt gefunden, welches unter Kaiser Hadrian (117-138 n.Chr.) errichtet worden war. Die einzigen in Albanien erhaltenen Wandmosaiken mit Darstellungen des Hl. Stephanus, der Maria als regina coeli in kaiserlicher Tracht mit Krone und Himmelsglobus sowie Kreuzzepter in den Händen, den Erzengeln Michael und Gabriel, dem Stifterehepaar, den göttlichen Tugenden Friede und Weisheit sowie dem verlorenen, aber bildprogrammatisch zu fordernden Christus werden aufgrund der westlichen Marienikonographie, der kirchenrechtlichen Zugehörigkeit Dyrrhachiums zu Rom und der stilistischen Nähe zu Mosaiken in Porec sowie Ravenna in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts datiert, so dass die Kapelle zwischen den Episkopaten der Bischöfe Marianus und Urbicius errichtet worden sein dürfte.

Weitere Gemeinden, die in Abhängigkeit von den dyrrhakenischen Bischöfen gestanden haben werden, sind Arapaj (6 km westlich), Tirana (30 km östlich), Prush (24 km östlich), Gjuricaj (25,5 km nordöstlich) und Zgėrdhesh (32 km nordöstlich). Besondere Erwähnung verdient die Kirche von Arapaj, die eine der grössten frühchristlichen Anlagen überhaupt darstellt. Alleine der Naos misst 34 x 20 Meter und die Länge der Gesamtanlage beträgt an die 67 Meter! Die Kirche samt ihren beachtlichen Mosaiken wird von Aleksandėr Meksi und Guntram Koch in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts datiert.

3.4.Scampa (heutiges Elbasan)

An Bischöfen sind überliefert im Jahre 458 ein Artemius (Schreiben der Provinzsynode von Epirus an Kaiser Leo), vor 518 Stefanus (Epitaph von Elbasan mit der Inschrift STEFANI EPISCOPI) und 519 Trojus (Bericht der Delegation des Papst Hormisdas).

Christlich-archäologisch relevante Entdeckungen wurden bisher hauptsächlich mit der Basilika auf dem Hügel Tepe bei Elbasan zutage gefördert, deren Bauphasen vom 4. bis zum 6. Jahrhundert reichen. Wo sich die eigentliche Bischofskirche in Scampa befunden haben mag, ist bislang unbekannt, obwohl man immerhin Säulen und Kapitelle im Bereich der Altstadt entdeckt hat, die auf frühchristliche Sakralbauten hinweisen.

In Abhängigkeit von Scampa werden die Gemeinden in den heutigen Dörfern Bixellonje (22,5 km südwestlich) und Belsh (10,5 km nördlich) gestanden haben.

3.5.Lychnidus (heutiges Ochrid)

Die Stadt Lychnidus gehört nicht zum heutigen Albanien. Sie weist eine von 449 bis 601 bezeugte bischöfliche Hierarchie auf .

Von Interesse ist der Bischofssitz für diesen Beitrag durch die Abhängigkeit einiger Gemeinden "Albaniens". Ein architektonisch herausragendes Bauwerk ist mit dem Trikonchos von Lin entdeckt worden (Nordwestufer des Ochridsees). Zum einen wäre aus sprachwissenschaftlicher Sicht zu untersuchen, inwieweit die Hypothese stimmt, dass die Ortsnamen Lin auf albanischer und Lychnidus auf mazedonischer Seite toponymologisch aufeinander bezogen sind, da in beiden Namen das lateinische Wort lignidum durchklingt. Zum anderen gilt es aber als erwiesen, dass auch die Architektur des Trikonchos von Lin frappante Stilanalogien zur Bischofskirche von Ochrid aufweist.

Eine weitere von Lychnidus abhängige Gemeinde (27 km südlich) wird in Tushemisht am Südufer des Ochridsees bestanden haben. Auch in Polena lokalisierte man eine frühchristliche Siedlung, die 60 km von der Bischofsstadt entfernt liegt, ebenso wie Zaradishte mit seiner stattlichen Basilika von annähernd 1000 Quadratmetern Grundfläche.

3.6.Apollonia (heutiges Pojan)

Das früheste Indiz für ein beginnendes Christentum in Apollonia besteht in der Legende vom Hl. Diakon Isaurus, der, aus Athen stammend, mit seinen Gefährten in einer Höhle gelebt haben soll und denunziert wurde, worauf diese allesamt um ihres Glaubens willen enthauptet worden seien.

Eine durch Schriftquellen belegte Hierarchie setzt erst im Jahre 431 ein mit Bischof Felix (Konzil von Ephesus), 448 Paulus (laut Farlati und Gams in Konstantinopel?) und 451 Eusebius (Schreiben an Kaiser Leo).

Danach versiegen die schriftlichen Quellen ebenso wie die archäologischen, so dass auch 20 Jahre archäologischer Forschungen seit Buschhausens Beitrag über Apollonia nichts an dessen damaliger Feststellung ändern: "Die frühchristliche Bischofskirche von Apollonia ist zugrunde gegangen".

Immerhin können wenigstens im Umfeld der Bischofsstadt einige frühchristliche Gemeinden aufgrund von Einzelfunden oder Gebäuderesten in Karbunara, Kraps, Margėlliē sowie Pluk benannt werden.

3.7. Byllis (heutiges Hekal)

Die spätantike Bischofsstadt ist etwa 30 km südöstlich von Apollonia gelegen.

Der erste Bischof, Felix, trat – auch als Bischof von Apollonia - im Jahre 431 auf dem Konzil von Ephesus auf . Und mit Philocharis (Schreiben an Kaiser Leo von 458) ist auch schon die schriftliche Überlieferung von Bischofsnamen beendet.

Die archäologischen Zeugnisse hingegen sprechen eine ganz andere Sprache: auf einer Fläche von nur 30 Hektar konnten bislang nicht weniger als fünf frühchristliche Basiliken entdeckt werden. Das alte Byllis stand bereits in vorchristlicher Zeit in grosser wirtschaftlicher Blüte und schien eine solche auch noch einmal im 6. Nachchristlichen Jahrhundert zu erleben. Alleine die 2,5 km lange Mauer der Stadtbefestigung aus der Zeit Justinians spricht dafür. Und auch die überreichen Mosaiken, die in die Zeit der Bischöfe Felix und Philocharis datiert werden sowie die Sakralbauten in monumentalen Dimensionen , geben Zeugnis vom einstigen Wohlstand der Stadt. Dass das Christentum in Byllis seinen zentralen Platz im Leben der Menschen hatte, zeigt die Lage dreier Basiliken direkt an Stoa und Agora in Nähe des Theaters. Dass Byllis ein hochaktives geistliches Zentrum gewesen sein muss, dokumentiert eine ganze Reihe kleinerer Gemeinden rund um Byllis, die allesamt nur 5,5 bis 10 km entfernt sind: Ballsh, Dukas (5,5 km nördlich), Cakran (10 km westnordwestlich), Gorishova (7,5 km norwestlich), Panahor (7,5 km nordöstlich) und Karbunara (5,5 km südsüdwestlich). Insgesamt befinden sich im "Bistum" Byllis ganze 13 (bislang entdeckte!) frühchristliche Basiliken!

3.8. Pulcheriopolis (heutiges Berat)

Mit Pulcheriopolis als Bischofsstadt ist eine Reihe von Problemen gegeben: erstens gibt es kein einziges kirchengeschichtlich verwertbares Schriftzeugnis aus der behandelten Zeitspanne, zweitens gibt es nur wenige frühchristliche Funde und drittens hat auch die bisher betriebene archäologische Feldforschung und Kartierung im Bezirk Berat kaum Positives ergeben, so dass Pulcheriopolis, sollte es denn Bischofssitz gewesen sein, zu frühchristlicher Zeit keine besondere Ausstrahlung –wie etwa Byllis- gehabt haben dürfte.

Somit lässt sich die Existenz einer Bischofsstadt nur indirekt über eine Reihe von Indizien begründet vermuten:

Zum einen gibt es da die Erwähnung bei Hierokles als "Stadt" in der Provinz Epirus Nova, aus der man, liest man diese im Zusammenhang mit oben zitiertem Gesetz Justinians, ableiten darf, dass Berat frühestens im 5., spätestens aber im 6. Jahrhundert einen Bischof gehabt haben müsste, der kirchenrechtlich dem Metropolitanbischof von Dyrrhachium unterstand. Auch Guntram Koch zieht den Rückschluss, dass aus der Kaiserzeit Berats zwar nichts erhalten blieb, die Stadt jedoch, wie Kleinfunde zeigten, von erheblicher Bedeutung gewesen sein müsse. Unter Kaiser Theodosius II. sei sie im 5. Jahrhundert unter dem Namen Pulcheriopolis ausgebaut und zum Sitz eines Bischofs geworden.

Diverse Kleinfunde bestehen in frühchristlichen Kapitellen, einem Reliquiar sowie dem Codex Beratinus Phi 043 mit Fragmenten der Evangelien nach Markus und Matthäus. Der Codex datiert ins 6. Jahrhundert und ist albanischen Wissenschaftlern zufolge typologisch auch in Berat beheimatet, wo eine kontinuierliche Codex-Tradition vom 6. bis zum 15. Jahrhundert nachweisbar sei.

Wenn man auch dazu neigt, Berat als einstige Bischofsstadt anzusehen, so ist doch der eingangs vorweggenommene Befund nicht auszuräumen, dass die dortigen Bischöfe zu frühchristlicher Zeit offenbar keinen sonderlich grossen Wirkungskreis gehabt haben dürften, wie die archäologischen Feld- bzw. Umlandforschung zeigt. Lediglich 10 km nördlich von Berat, in Perondi, fand man Kapitelle aus frühchristlicher Zeit in der Nikolauskirche.

3.9. Aulon (heutiges Vlora)

Ein erster Schriftbeleg für die Existenz des Bistums findet sich durch die Unterschrift eines Bischofs Nazarius im Jahre 458 auf dem Schreiben der Provinzialsynode an Kaiser Leo. Und knapp 100 Jahre später wird aus den Unterschriftenlisten des 2. Konzils von Konstantinopel 553 noch einmal ein Bischof Soterus ersichtlich.

Hinsichtlich christlich-archäologischer Quellen ist bislang kaum etwas zutage gefördert worden, selbst die exakte Lokalisation des antiken Aulon wirft noch Fragen auf. Und auch was die Aktivität der geistlichen Obrigkeit betrifft, scheint Aulon, so der vorläufige Feldforschungsbefund, kaum Gemeindegründungen im Umland ausgelöst zu haben. Lediglich in Risili (6 km nördlich) kennt Meksi eine frühchristliche Basilika.

 

3.10. Amantia (heutiges Plloca)

Das Bistum Amantia liegt in einer fruchtbaren Ebene im Zentrum des heutigen politischen Bezirks Vlora. Aus den Schriftquellen kennen wir es nur ein einziges Mal, nämlich aus dem Jahre 343, als Bischof Eulalius an der Synode von Serdica teilnimmt.

Auch der archäologische Befund ist dürftig: lediglich eine kleine Kirche wurde bislang entdeckt, die in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts datiert .

Und der Wirkungsradius der Bischofsstadt muss auch nicht gross gewesen sein, da in der Nähe zu Amantia nur zwei weitere Gemeinden auszumachen sind: Sinanaj (11,5 km westlich) und Mesaplik (13 km südlich).

3.11. Phoinike (heutiges Finiq)

Die einstige Bischofsstadt Phoinike liegt am Südrand des Kurvelesh-Gebirges in einer fruchtbaren Ebene, die sich in Richtung Saranda zum Ionischen Meer hin öffnet.

Ein erster Bischof, Peregrinus, wird durch seine Teilnahme am Konzil von Chalkedon im Jahre 451 überliefert. Im Jahre 458 unterzeichnet ein Valerianus das schon mehrfach zitierte Synodalschreiben an Kaiser Leo I., und das Schreiben von 516 an Papst Hormisdas trägt die Unterschrift des Bischofs Philippus.

Archäologisch ist Phoinike seit Luigi M. Ugolini kaum mehr weitererforscht worden. Aleksandėr Meksi zufolge seien die zu früheren Zeiten gemachten Funde in alle Welt zerstreut worden. Die in Finiq entdeckte Kirche sowie ein Baptisterium werden von ihm in die Mitte des 6. Jahrhunderts datiert. Der dreischiffige Bau mit seiner stattlichen Länge von 27 Metern ist bislang die einzige im Bereich der antiken Stadt entdeckte Kirche. Das in einem vormaligen Heidentempel eingebaute Baptisterium spricht für einen deutlichen Bruch der Bevölkerung mit den paganen Traditionen spätestens im 6. Jahrhundert.

Im Umland Phoinikes sind bislang keinerlei frühchristliche Gemeinden nachgewiesen worden, die dem dortigen Bischof untergeordnet gewesen sein könnten. Interessant ist aber ein Hinweis Aleksandėr Meksis aus dem Jahre 1972: "Die Zone um Finiq, in welcher dieses Monument (die Kirche von Mesopotam; d.Verf.) erbaut worden ist, ist Zone einer alten Kultur. Aus den Angaben, welche wir haben, verlegte der dortige Bischof Eustachius im Jahre 568 nach der Zerstörung Phoinikes durch Totila den Bistumssitz nach Mesopotam und nannte ihn "Bistum Phoinike und Mesopotam", von wo er später nach Delvina wechselte". Diese Notiz Meksis harrt bis dato noch ihrer archäologischen Verifizierung, da die in Mesopotam existierende Kirche bei Probegrabungen keinerlei frühchristliche Spuren oder Schichten aufwies.

3.12. Hadrianopolis (heute Melan/Sofratika)

Der alte Bischofssitz Hadrianopolis liegt etwa 30 km östlich von Phoinike im heutigen Dropulltal.

Erster schriftlich überlieferter Bischof ist Eutychius, der 449 die Beschlüsse des häretischen ephesinischen "Latrociniums" unterschreibt, obwohl dieser schon recht bald von Papst Leo d. Gr. auf den Kurs der Amtskirche gebracht worden sein muss, tragen doch auch die Beschlüsse des Konzils von Chalkedon im Jahre 451 seine Unterschrift. 458 unterschreibt ein Hypatius das Synodalschreiben an Kaiser Leo und im Jahre 516 noch einmal ein Konstantinus den Brief der Synode von Epirus Vetus an Papst Hormisdas.

Die archäologische Bilanz ist ernüchternd: lediglich im Theater hat man eine kleine Kapelle entdeckt, die ins 6. Jahrhundert datiert.Möglicherweise ist die Bischofskirche auch in der benachbarten Stadt Antigoneia zu suchen, wo man gleich zwei frühchristliche Basiliken aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts gefunden hat. Auch scheint Antigoneia den Ausgrabungen nach zu urteilen wesentlich urbanere Züge getragen zu haben als Sofratika.

Weitere Gemeinden frühchristlicher Zeit, die im Einflussbereich von Hadrianopolis gelegen haben werden, sind Gorica (3 km südöstlich) und Paleokastra (22 km nordwestlich).

3.13. Onchesmos (heutiges Saranda)

Eine episkopale Hierarchie ist in Onchesmos, im Süden Albaniens, am Ionischen Meer gelegen, zwischen 449 und 516 durch Schriftquellen nachweisbar: sie beginnt mit Bischof Claudius, der 449 an der "Räubersynode" von Ephesus teilnimmt und endet mit Christodorus, der 516 das Schreiben der Synode von Epirus Vetus an Papst Hormisdas mit unterzeichnet.

Im Rahmen archäologischer Untersuchungen Sarandas konnte ein relativ grosser Sakralbau intra muros lokalisiert werden, dessen letzte Bauphase aufgrund historischer und stratigraphischer Befunde in das letzte Viertel des 6. Jahrhunderts datiert. Die frühesten Mosaikschichten stammen aus der Zeit um 500. Ein weiterer, einschiffiger Sakralbau konnte unter dem heutigen Hauptpostamt identifiziert werden.

Rätsel gibt der grosse Kirchbau auf dem Hügel vor Saranda auf: Vom wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt muss auch der Träger der dortigen gewaltigen Anlage profitiert haben, die 890 Quadratmeter etwa misst. Nachdem die Ruinen der Kirche den politischen Wirren der 30er/40er Jahre zum Opfer gefallen sind, ist die heutige Forschung auf das Photomaterial Ugolinis sowie die Zeichnungen Ejnar Dyggves angewiesen. Der bei der Bevölkerung von alters her überlieferte Name der Kirche "Vierzigheiligen" könnte auf eine alte Wallfahrertradition hinweisen, wofür auch die Nutzung bis ins 14./15. Jahrhundert hinein spräche.

3.14. Buthrotum (heutiges Butrint)

Die antike Stadt Buthrotum, Jahrhunderte vor Christus von griechischen Siedlern gegründet, liegt im äussersten Süden Albaniens und ist von Korfu durch die 2,5 km breite Meeresenge getrennt.

Das Christentum scheint in Buthrotum früh Einzug gehalten zu haben: bereits unter Kaiser Decius, um 250 n.Chr., soll ein Märtyrer Therinus hier den Tod gefunden haben. Danach verlassen uns die Schriftquellen für 200 Jahre, bis auf dem Konzil von Chalkedon ein Bischof namens Zenobius die Beschlüsse mitunterschreibt. Sieben Jahre später ist es Bischof Stephanus, dessen Unterschrift der 458 abgefasste Brief der Provinzialsynode an Kaiser Leo trägt. Ein letzter Bischofsname, Matthäus, ist aus dem Schreiben der Provinzialsynode von Epirus Vetus aus dem Jahre 516 bekannt.

Das interessanteste frühchristliche Gebäude ist das Baptisterium in der Unterstadt von Butrint. Es gehört zu den "bedeutendsten und erhaltenen Bauten dieser Gattung im gesamten römischen Reich", urteilt Guntram Koch. Das Gebäude hat einen Durchmesser von 13,5 Metern im Rund und stammt in etwa aus der Zeit des Bischofs Matthäus.

Gut 100 Meter entfernt liegt die grosse Basilika der Unterstadt mit einer Grundfläche von rund 700 Quadratmetern, die die Kathedrale gewesen sein könnte, da ein vergleichbarer repräsentativer Bau bislang nicht entdeckt werden konnte.

Vielleicht ältester christlicher Sakralbau ist die dreischiffige kleinere Basilika auf der Butrinter Akropolis in einer Höhe von 45 Metern über dem Meeresspiegel, welcher 1937 von Ugolini publiziert worden ist. Er wird von A. Meksi und G. Koch mit Fragezeichen ins Ende des 4./ Anfang 5. Jahrhunderts datiert und könnte Vorgängerkathedrale gewesen sein.

Literatur

4.1. Quelleneditionen

A.Alb. = Acta et Diplomata Res Albaniae Mediae Aetatis, Bd. I, hgg. v. Ludwig von Thallóczy, Konstantin Jireček u. Milan von Šufflay; Wien 1913

ACO = Acta Conciliorum Oecumenicorum I-II, hgg. v. Eduard Schwartz; Berlin-Leipzig 1927-1938

CCSL = Corpus Christianorum, Series Latina, ersch. bei Brepols; Turnhout 1954ff.

CSEL = Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum, hgg. v. d. Österr. Akad. d. Wiss.; Wien 1866ff.

Honigmann = The original Lists of the members of the Council of Nicea, the Robber-Synod and the Council of Chalcedon, hgg. v. Ernest Honigmann, in: Byzantion, Bd. 16, 1942, 43, S. 20-80; Boston (USA) 1944

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Pėrmbledhje

Gjeografia kishtare e Shqipėrisė deri nė fundin e shekullit VI. Kontributet e arkeologjisė kristiane nė territorin e Shqipėrisė sė sotme.

Si rezultat i shqyrtimit integrues tė burimeve tė shkruara dhe atyre arkeologjike, mund tė prezantohet tanimė njė hartė pėr historinė kishtare nė Shqipėri dhe posaērisht pėr organizimin peshkopal deri nė shekullin e 6-tė. Duke u nisur nga ndarja administrative romake e perandorit Dioklecian, mund tė pėrmenden me emrat e tyre selitė peshkopale pasuese:

a. peshkopata e Lissus-it, nė vartėsi tė peshkopit metropolitan tė Shkodrės (provinca e Prevalitanės);

b. peshkopatat Scampa, Lychnidus, Pulcheriopolis, Apollonia, Byllis, Aulona dhe Amantia nė vartėsi tė peshkopit metropolitan tė Dyrrachium-it (Epiri i Ri);

c. peshkopatat Hadrianopolis, Phoinike, Onchesmos dhe Buthroturn, nė vartėsi tė peshkopit metropolitan tė Nikopolis-it (Epiri i Vjetėr).

Nė bazė tė zbulimeve tė deritanishme tė arkeologjisė dhe nė pėrputhje me tė dhėnat gjeotopografike (luginat, fushat, malet si dhe distancat me vendgjetjet) mund tė guxohet drejt njė sprove pėr ti rekonstruktuar pėrafėrsisht hapėsirat e ndikimit tė qendrave peshkopale dhe nė kėtė mėnyrė mund tė pėrpilohet njė hartė e dioqezave tė hershme kristiane.

Duke menduar se pothuajse dy e treta e Shqipėrisė ėshtė e pėrbėrė nga malėsi dhe formacione gjeografike qė nuk pėrshkohen nga rrugė (respektivisht me njė dendėsi popullsie tė ulėt), na lejohet tė konkludojmė, qė afėrsisht e tėrė e treta tjetėr e Shqipėrisė, pikėrisht luginat dhe fushat bregdetare, ka qenė kristianizuar mė sė voni deri nė shekullin e 6-tė. Trashėgimia hagiografike, tashmė me pretendime tė ndryshme autenticiteti, na e bėn tė qartė qė nė qytetet bregdetare duhet tė ketė ekzistuar njė lloj kriptokrishtėrimi nė gjysėm shekullin e parė deri nė shekullin e katėrt.

Stili ndėrtimor i kishave paleokristiane tė Shqipėrisė tregon njė afėrsi me arkitekturėn e rajoneve tė afėrta tė Ballkanit. Kjo i detyrohet, jo vetėm afėrsisė gjeografike, por edhe varėsive juridiko-administrative kishtare nga Vikariati apostolik i Selanikut dhe nga Mitropolia greke e Nikopojės (peshkopatat jugore).

Njė shembull pėrshtypjelėnės pėrfaqėson tanimė paraqitja e Shėn Mėrisė nė mozaikun mural tė kapelės nė Amfiteatrin e Durrėsit (shek. VI). Aty ėshtė fokusuar bukur pozicioni i Shqipėrisė nė mes Lindjes dhe Perėndimit, gjė kjo qė reflektohet nė stilin e ndėrtimit, nė historinė e dogmave dhe historinė kishtare.

Duke pėrfunduar:

1. sipas mjaft gjasave nė "territorin" shqiptar, tanimė qė prej kohės sė Ediktit tė Milanos, ishte i pranishėm njė kriptokrishtėrim, i cili kishte lėshuar rrėnjė nė qytetet bregdetare. Themelimi i njė komuniteti nė Dyrracchium nga Apostulli Paulus, siē ėshtė pranuar tashmė nga shumica e teologėve, ėshtė deri mė tani i padėshmuar, por jo i pangjashėm.

2. Tashmė, pėrpara Promulgacionit tė Codex Justinianus, me detyrimin pėr ngritjen e njė froni peshkopal nė ēdo civitas, pra qė prej shek. IV, dhe deri nė shek. V, zhvillohet njė hierarki sipėrfaqėsore peshkopale, e cila nga pikėpamja e sė drejtės kishtare i nėnshtrohej Romės.

3. Kėrkimet mbi historinė e kishės pėr Shqipėrinė e kėsaj kohe kufizohen, pėr shkak tė varfėrisė sė burimeve tė shkruara dhe nga kėrkimet ende tė pamjaftueshme tė truallit dhe zonave nėnujore nga arkeologjia kristiane. Kėto kėrkime janė pėr t`u pritur nga fushatat e ardhshme tė gėrmimeve tė Institutit Arkeologjik.



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